Erster Spatenstich für das innovative Rotkreuzzentrum auf dem Reinhardshof in Wertheim
Historischer Augenblick für ein lange geplantes Projekt: Am 18. März 2021 war es endlich soweit. Mit dem symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau des Rotkreuzzentrums mit Pflegestation und Rettungswache auf dem Reinhardshof fällt jetzt der Startschuss zum größten Bauvorhaben in der Geschichte des DRK-Kreisverbandes Tauberbischofsheim. Beim Spatenstich des „Solitären Kurzzeit- und Tagespflegezentrums“ des Deutschen Roten Kreuzes auf dem Reinhardshof sprachen alle Beteiligten von einem Leuchtturmprojekt mit großer Bedeutung für die ganze Region.

Das Präsidium des DRK-Kreisverbands Tauberbischofsheim hatte Anfang 2018 von einem Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg erfahren. Dieses soll zur Bedarfsdeckung im Bereich Kurzzeitpflegeplätzen beitragen. Die Recherchen des DRK ergaben, dass es im gesamten Land, aber auch direkt im Main-Tauber-Kreis, einen hohen Bedarf dafür gibt, heißt es in der Pressemitteilung des Kreisverbands.
Im Kreisverband habe man sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und Überlegungen für ein Angebots angestellt. Durch das besondere Interesse des Rotkreuz-Krankenhauses konzentrierte sich der Verband dabei auf den Standort Wertheim. Nachdem das Land 2019 Förderung zusagte, wurden innerhalb des DRK die Voraussetzungen zum Bau einer Einrichtung geschaffen.
Nun erfolgte nun der symbolische Spatenstich für das Projekt auf einem Grundstück gegenüber der Rotkreuzklinik. Die Gesamtinvestition liegt bei rund sechs Millionen Euro. Das Land fördert die Maßnahme mit 1,5 Millionen Euro, der Main-Tauber-Kreis steuert 250 000 Euro bei. Die Fläche hatte das DRK von der Stadt erworben. Oskar Fuchs, Präsident des Kreisverbands, sprach von einer großen Aufgabe. Der Baubeginn sei ein Meilenstein, außerdem stelle das neue Angebot für Wertheim einen bedeutenden Schritt dar.
Abschluss im September 2022
Auf dem Nachbargelände werde künftig die neue DRK Rettungswache entstehen: „Zusammen mit der Rotkreuzklinik entsteht so ein Gesundheitszentrum.“ Seit drei Jahren beschäftige man sich mit dem Projekt und habe dabei große Herausforderungen meistern müssen. Fuchs dankte allen Unterstützern. Wegen Corona könne der Spatenstich nur im kleineren Kreis erfolgen.
„In der neuen Einrichtung werden 30 Kurzzeitpflegeplätze und 15 Tagespflegeplätze entstehen“, erklärte er. Das Projekt sei eine von nur drei Einrichtungen im Land, welche die Projektförderung des Ministeriums für Soziales und Integration erhalten haben: „Es ist ein Leuchtturmprojekt.“ Fuchs hoffte, dass man beim Bau der Rettungswache mit Unterstützung rechnen könne. Dank sprach er der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat für die günstige Überlassung des Grundstücks, die zügige Erstellung des Bebauungsplans und die Baugenehmigung aus. Dem Landkreis dankte er für die Förderung aber auch für die Unterstützung bei der Beantragung der Mittel beim Sozialministerium.
Er dankte Planern und Baufirmen sowie allen Mitarbeitern, die innerhalb des DRK an der Planung mitwirken. „Der Bau soll bis September 2022 abgeschlossen sein. Lieber etwas länger und richtig“, sagte Fuchs. „Wir werden etwas Gutes und Wichtiges für die Region schaffen.“ Die Arbeiten hätten mit dem Bodenaushub begonnen.
Wertheims Oberbürgermeister Markus Herrera-Torrez betonte, das Thema Pflege gewinne seit Jahren an gesellschaftlicher Bedeutung. In der Corona-Pandemie sei es noch verstärkter in den Fokus gerückt. „Es ist uns eine riesige Freude, zusammen mit dem DRK solch ein großes Projekt umzusetzen.“ Das neue Angebot diene der ganzen Region. „Auch die Rettungswache gehört hier her“, blickte er in die Zukunft. Die neue Einrichtung sei ein rundherum gelungenes Projekt. Die Stadt habe im Kreistag überzeugen können, sodass der Landkreis zusammen mit dem Land den Bau fördert. „Das Projekt wird uns weiterbringen, denn wir werden mehr Pflege brauchen“, verwies er auf die alternde Gesellschaft. Er betonte die starke Rolle des DRK im Landkreis allgemein und dankte den Engagierten für ihren Einsatz.
Landrat Reinhard Frank sprach von einem großen Tag für den DRK Kreisverband, bei dem ein neues Kapitel aufgeschlagen werde. Der Servicebereich Pflege des DRK werde um einen großen Baustein erweitert. Es sei auch ein großer Tag für Wertheim. Der Bau des DRK Zentrums erfolge im Kontext der Klinik und des neu entstehenden Wohngebiets, dies bringe den Stadtteil und die ganze Stadt weiter nach vorne.
Es sei aber auch ein bedeutender Tag für die Sozialwirtschaft im Kreis: „Der Main-Tauber-Kreis hat einen der höchsten Anteile der über 80-Järigen in Baden-Württemberg.“ Damit werde es einen hohen Pflegebedarf geben. Das Konzept der solitären Kurzzeitpflege sei besonders, da diese Pflegeform sonst in Pflegeheimen integriert sei. Vorteile sah er auch für Patienten aus der benachbarten Klinik, die nach der Entlassung übergangsweise Pflege benötigten. „Das wird ein Leuchtturmprojekt der sozialen Infrastruktur.“