Im Mai 2024 konnte das Bundesprogramm JMD Respekt Coaches im DRK wieder aufgenommen werden. Seitdem haben sich in Lauda-Königshofen die Gemeinschaftsschule, das Martin-Schleyer-Gymnasium und die Josef-Schmitt-Realschule als feste Kooperationsschulen etabliert. Ziel des Programmes ist es, gegen jede Form von Extremismus, Rassismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit primärpräventive Angebote in Schulen zu etablieren. Das Ende der Sommerferien möchten wir als Anlass nehmen, nochmal auf das vergangene Schuljahr zurückzublicken.
Im Schuljahr 2024/25 konnten insgesamt 31 Projekte an den Schulen in Lauda-Königshofen realisiert werden. Diese hatten es den Schüler:innen ermöglicht, demokratische Werte praktisch erfahrbar zu machen, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu stärken, und Toleranz gegenüber anderen Lebensweisen sowie den Abbau von Vorurteilen zu fördern.
In den Klassenstufen 5-7 lag der Fokus vor allem auf der Förderung der Selbstwirksamkeit und der sozialen Kompetenzen. Hierbei wurde unter anderem auf den Umgang mit Mobbing und Konflikten innerhalb der Klasse eingegangen, um Empathie und Toleranz sowie Kooperationsfähigkeit der Schüler:innen zu stärken.
Die Ober- und Mittelstufen setzten sich mit unterschiedlichen Formen von Diskriminierung und deren Wirkweisen auseinander. Schwerpunkte hierbei waren unter anderem das Erkennen von Alltagsrassismus, der Umgang mit Hate Speech und Möglichkeiten der Zivilcourage. Dies hatte die Schüler:innen in ihrem kritischen Umgang mit Informationen geschult und gleichzeitig Toleranz für andere Meinungen gefördert.
Im Folgenden ein kurzer Einblick in verschiedene RC Projekte des letzten Schuljahres.
Dank der Projektmittel des Bundesfamilienministeriums (kurz: BMBFSFJ) konnten die 10. Klassen der Josef-Schmitt-Realschule und die 11. Klassen des Martin-Schleyer-Gymnasiums an einem Live-Game zur Extremismus- und Radikalisierungsprävention teilnehmen. Dabei wurden die Jugendlichen unterschwellig mit Methoden, Argumenten und Denkweisen von extremistischen Gruppen konfrontiert. Die erlebten Manipulationsstrategien wurden im Anschluss offengelegt und reflektiert, um eine kritische Auseinandersetzung und ein geschärftes Bewusstsein für solche Methoden zu schaffen.
In der Projektwoche der Josef-Schmitt-Realschule nahm eine 7. Klasse an einem zweitägigen Workshop zum Thema Empathie und Perspektivwechsel teil. Durch theaterpädagogische Übungen, die Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen und Bedürfnissen sowie gemeinsame Kooperationsaufgaben und deren Reflexion, wurden die Schüler:innen darin unterstützt, sich in Konfliktsituationen in unterschiedliche Perspektiven hineinzuversetzen. Dadurch konnte der respektvolle Umgang mit anderen Lebens- und Sichtweisen gefördert werden. Ebenfalls in der Projektwoche wurde für eine 8. Klasse der Workshop „Sensibel Kommunizieren“ angeboten. Durch die Reflexion der Entstehung von Missverständnissen sowie die Wahrnehmung unterschiedlicher Positionen in Konfliktsituationen wurden die Klassengemeinschaft gestärkt und gleichzeitig das Bewusstsein der Schüler:innen für den verletzenden und diskriminierenden Gehalt von Begriffen sensibilisiert. Durch die intensive Auseinandersetzung mit diskriminierenden Inhalten von Sprache wurden die Schüler:innen dafür sensibilisiert, eigene Aussagen und Argumentationsstränge kritisch zu hinterfragen und auf verletzenden Inhalt zu untersuchen.
Für die 8. Klasse der Gemeinschaftsschule wurde ein HipHop Workshop organisiert, bei dem die Schüler:innen die Möglichkeit hatten, durch das kreative und eigenständige Erarbeiten von Takt, Beat, Text und Melodie einen eigenen Song zu erstellen. Ziel war es, den Schüler:innen einen Raum zu geben, um neue Fähigkeiten wie auch Stärken zu entdecken und im gemeinsamen Durchleben von Herausforderungen persönlich sowie als Klassengemeinschaft zu wachsen. Neben den Methoden der Tonproduktion, Text- und Beaterstellung haben die Schüler:innen (neue) Wege kennengelernt, sich auszudrücken, und wurden in ihrem Selbstbewusstsein und in ihrem Selbstwirksamkeitserleben gestärkt.
Im Zuge der Bundestagswahlen hat eine 9. Klasse der Gemeinschaftsschule an einer Workshopreihe zum Thema „Demokratie leben und wählen“ teilgenommen. Im Fokus stand die Auseinandersetzung mit Demokratie als politisches System aber auch als Lebensform. Die Schüler:innen hatten sich mit den Werten der Demokratie auseinandergesetzt, diskutiert, welche Vorteile diese Staatsform mit sich bringt und reflektiert, welche Bedeutung die Demokratie für ihr eigenes Leben hat. Der Fokus lag dabei vor allem darauf, das vermittelte Wissen mit dem Alltag der Schüler:innen zu verknüpfen und demokratische Prozesse erlebbar zu machen.
Nach einem erfolgreichen und ereignisreichen Schuljahr 2024/25 voller spannender Projekte freuen wir uns darauf, im neuen Schuljahr mit frischer Energie und neuen Ideen durchzustarten!
Ganz besonders freuen wir uns, dass mit der Ausstellung YOUNIWORTH direkt im Oktober das erste Highlight ansteht! Informationen zum Programm findet ihr hier.